Kolloquium: Gastvortrag Prof. Dr. Lena Frischlich (LMU München)

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Im Rahmen unseres Kolloquiums laden wir Sie herzlich zum Gastvortrag von Prof. Dr. Lena Frischlich (LMU München) zum Thema „#Extrem? Inszenierung, Nutzung und Wirkung von Online-Propaganda“ ein.

Der Vortrag findet am 12.01.2021 von 16.15 Uhr bis 17.45 Uhr digital über Zoom statt, die Zugangsdaten lauten:

https://fau.zoom.us/j/94739859969?pwd=b3dmVUVYOHpDY01LaFBWMTZMcWJNZz09

Meeting-ID: 947 3985 9969, Kenncode: 438651

Abstract:

Digitale Medien ermöglichen es heutzutage nahezu allen, eigene Inhalte im Netz zu veröffentlichen, zu kommentieren, oder zu verbreiten. Einerseits gehen damit viele Vorteile einher: Noch nie war es so leicht, sich über Themen zu informieren, sich (global) zu vernetzen und Öffentlichkeit für die eigenen Themen zu erzeugen. Gleichzeitig entstehen neue Gelegenheitsstrukturen für manipulative Bestrebungen, etwa die Verbreitung von Desinformationen, Hatespeech, oder extremistischer Propaganda. Nicht erst seit dem Ausbruch der COVID-19 Pandemie beobachten Wissenschaftler:innen und Fact-checker:innen die „Informationsunordnung“ (Wardle, 2018) im Netz mit Besorgnis. In meiner Forschung beschäftige ich mich mit der Inszenierung, Wirkung, und Prävention verschiedener Aspekte dieser Informationsunordnung im Kontext der digitalen Gesellschaft.
In einer Forschungslinie steht dabei das „dunkle“ Unterhaltungspotential extremistischer Inhalte im Fokus. Unsere Studien zeigen, wie Propaganda, etwa von religiösen oder nationalistischen Extremist:innen, auf unterhaltsame Elemente setzt um anti-demokratische und gewaltbefürwortende Inhalte zu verschleiern und neue Zielgruppen, z.B. bei Instagram zu erreichen. In unserer Arbeit untersuchen wir, welche emotionalen und kognitiven Prozesse bei der Wirkung dieser Inhalte eine Rolle spielen und wie demokratische Gegenangebote sich positionieren (könnten). In einer weiteren Forschungslinie beschäftigen wir uns mit der Verbreitung und Wirkung verzerrter, falscher oder hasserfüllter Inhalte im Netz und adressieren u.a. die Bedeutung ideologischer Einstellungen und spezifischer Medienangebote für den Konsum und die Produktion devianter Inhalte. Dabei kombinieren wir meistens qualitative, experimentelle und computerbasierte Forschungsmethoden (etwa für die automatisierte Verarbeitung natürlicher Sprache).